Haustechnik

Hausbau – wenn Leitungen nicht ganz dicht sind

Leitungen

Haustechnik / Tipps:  Die eigenen vier Wände, neu oder gebraucht, sind der Traum vieler Bundesbürger. Dabei muss es in Zeiten extrem niedriger Zinsen kein Traum bleiben. Gleichwohl zählen Neubau und Hauskauf zu den größten Herausforderungen im Leben eines Menschen. Fallstricke und Zusatzkosten lauern überall. Die meisten Bürger bauen oder kaufen eine Immobilie einmal in ihrem Leben und da soll alles perfekt sein.

 

Während auf alles Optische viel Wert gelegt wird, fristen verborgene Dinge eher ein Schattendasein. Dazu zählen auch Leitungen und Rohre. Doch was bereits bei der Bauplanung versäumt wurde, kann sich bitter rächen. Selbst beim Kauf eines Altbaus kommt selten die Frage nach dem Zustand der Abwasserrohre.

Altbau – Risiko Abwasserrohre

Die Möglichkeit, günstig an ein Grundstück mit bezugsfertigem Haus zu kommen, reizt beim Kauf eines Altbaus. Falls Modernisierungen notwendig sind, erfolgt dies mit staatlicher Hilfe zu günstigen Konditionen. Ins Auge stechen bei der Besichtigung lediglich offensichtliche Mängel, wie Schimmel und Risse in der Fassade. Anders sieht es bei undichten Abwasserrohren aus. Haarrisse oder eingewachsene Wurzeln lassen eventuell das Abwasser im Boden versickern, ohne dass es jemand bemerkt. Die wenigsten interessieren sich beim Kauf eines Altbaus für diesen Punkt. Dabei kann er bei Ignoranz richtig ins Geld gehen. Jeder Haus- und Grundstückseigentümer ist verpflichtet, regelmäßig den Zustand seiner Grundleitungen zu überprüfen. Allerdings ist dies auf Länderebene höchst unterschiedlich geregelt. Theoretisch sollen nach DIN 1986-30 Leitungen in Bestandsimmobilien alle 20 Jahre auf ihre Dichtheit überprüft werden. Eine Ausnahme gibt es beim Neubau, wenn die Leitungen bereits nach dem Einbau überprüft wurden. Dann genügt eine weitere Prüfung nach 30 Jahren.

Profi zur Dichtheitsprüfung beauftragen

Wer vor dem Kauf eines Altbaus auf der sicheren Seite sein möchte, beauftragt einen Profi mit der Dichtheitsprüfung. Speziell in der Nähe von Wasserschutzgebieten ist dies dringend angeraten. Hier muss im Zweifelsfall auch nachgerüstet werden. Dabei sollte der potenzielle Hauskäufer immer auf seriöse Firmen zurückgreifen. Es gibt unterschiedliche Prüfverfahren, um Lecks festzustellen. Meistens genügt eine optische Inspektion mit einer Spezialkamera, manchmal sind aufwändigere Verfahren nötig. Welches am sinnvollsten angewandt wird, weiß das Fachpersonal. Die Kosten hängen natürlich davon ab, wie umfangreich die Prüfung und wie zugänglich die Leitungen sind. Aufgrund der Dichtheitsprüfung weiß dann der potenzielle Hauskäufer, worauf er sich einlässt.

Hausbau – Rohrsystem zur eigenen Sicherheit gut planen

Das Risiko von Umwelt- und Hausschäden durch undichte Rohre lässt sich bereits beim Hausbau gering halten. Die Gefahr eines Rohrbruchs sinkt allein mit einer durchdachten Anordnung. Je länger Leitungen sind, umso größer ist das Risiko. Meistens werden Leitungen um die Steckverbindungen (Muffen) porös. Zudem sollen Leitungen gut zugänglich sein. Daher ist es sinnvoll, sie im Haus hinter flexiblen Verkleidungen zu verlegen anstatt unter Beton. Im Grundstück hingegen sollten sie fern von Wurzeln sein. Leitungen und Rohre darf nur Fachpersonal verlegen. So ist sichergestellt, dass korrosionsbeständige Materialien zum Einsatz kommen. Eine gute Planung verhindert unter Umständen größere Schäden am Haus und an der Umwelt. Kommt es durch blockierte Rohre zu einem Wasser-Rückstau ins Haus, hat das eine kostspielige Sanierung zur Folge. Gelangen wiederum Fäkalien durch undichte Rohre in den Boden, kann das Grundwasser verschmutzt werden. Vorbeugen ist also auch in diesem Fall besser, als vermeidbare Schäden zu beseitigen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Unsplash / CCO Public Domain