Renovieren

Wer stufenweise modernisieren will, muss planvoll vorgehen

stufenweise Modernisieren

Tipps & Tricks / Renovieren:  Der Modernisierungsbedarf bei Bestandsgebäuden ist in Deutschland nach wie vor hoch. Im Fokus steht in vielen Fällen die Senkung des Energieverbrauchs, zum Beispiel durch Verbesserungen der Gebäudedämmung oder Erneuerung der Heiztechnik. Laut der Studie "Mängel und Schäden bei Einzelmodernisierungsmaßnahmen" des Instituts für Bauforschung e.V. und des Bauherren-Schutzbundes e.V. (BSB) ist dabei grundsätzlich "der vollumfänglichen Modernisierung eines Gebäudes Vorzug zu geben".

 

In der Praxis ist dies aber in vielen Fällen von den Hausbesitzern nicht gewünscht oder nicht finanzierbar. Daher sind Einzelmodernisierungsmaßnahmen eher die Regel als die Ausnahme. Die Autoren der Studie sagen, dass Einzelmodernisierungen eine sinnvolle Alternative sein können. Sie betonen jedoch, dass sie in aufeinanderfolgenden Schritten und im "Zusammenhang geplant und in entsprechender zeitlicher Abfolge durchgeführt werden" sollten.

Falsche Planung und Ausführung kann das Sanierungsziel gefährden

Die Kurzstudie zeigt exemplarisch auf, wo Probleme auftreten können. Bei Dämmungen der Außenwände oder des Dachs werden oft die vorhandene Beschaffenheit oder Vorschäden wie Feuchtigkeit in Bauteilen nicht berücksichtigt. Zudem kommen vielmals nicht geeignete oder nicht zugelassene Materialien zum Einsatz. Wenn dazu noch Ausführungsmängel etwa durch nicht fachgerechte Bauteilanschlüsse hinzukommen, kann das Sanierungsziel der Maßnahme verfehlt werden, schlimmstenfalls treten Folgeschäden auf. Bei Heizungsmodernisierungen beispielsweise sind die Voraussetzungen und Ziele in vielen Fällen nicht genau definiert, hin und wieder fällt die Wahl auf das falsche Heizsystem.

Unabhängige Baubegleitung schützt vor Mängeln

Laut Studie sollte einer geplanten Maßnahme immer eine detaillierte und umfassende Bestandsaufnahme des gesamten Gebäudes vorausgehen. Gebäudehülle und Anlagentechnik im Haus sind ebenfalls als Gesamtheit zu betrachten, damit sich Wechselwirkungen im Vorfeld richtig planen lassen. Die Autoren raten, eine sogenannte Machbarkeitsuntersuchung vorzunehmen. Neben der Ausführung der Arbeiten durch eine kompetente Fachfirma ist auch eine Baubegleitung der Modernisierungs- oder Sanierungsmaßnahme zum Beispiel durch einen unabhängigen Bauherrenberater zu empfehlen. Der Sachverständige begleitet den gesamten Bauprozess und kann rechtzeitig einschreiten, bevor Planungs- oder Ausführungsfehler zu Mängeln führen.

Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V., Berlin
Foto: djd/Bauherren-Schutzbund