Abwasserrohr richtig verlegen
Haustechnik / Tipps: Hobby-Heimwerker, die planen, ein Abwasserrohr in Eigenregie zu verlegen, müssen dabei bestimmte Kriterien beachten. Beispielsweise ist es für eine fachmännische Verlegung und Befestigung der Rohre nötig, bestimmte Winkel und Gefälle einzuhalten. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Abwasserrohre Undichtigkeiten aufweisen oder sich das Wasser in ihnen staut.
Derartige Fehler bei der Verlegung können nicht nur teure Folgekosten nach sich ziehen, sondern auch zu einem sehr unangenehmen Problem werden. Falls ein Abwasserrohr hartnäckig verstopft ist, sollte grundsätzlich nicht selbst Hand angelegt werden, sondern eine kompetente Rohrreinigung in der Nähe beauftragt werden.
Wie Abwasserrohre sowohl im Innen- als auch im Außenbereich korrekt verlegt werden, erklärt der folgende Beitrag.
Verlegung von Abwasserrohren im Innenbereich
Werden Abwasserrohre im Inneren verlegt, laufen diese an beziehungsweise in der Wand oder im Fußboden entlang. Vorab muss geprüft werden, ob die Verlegung in der Wand tatsächlich möglich ist, denn tragende oder sehr dünne Wände sind in der Regel nicht geeignet. Ein Statiker kann eine verlässliche Auskunft geben, ob die Wände für die Rohrverlegung genutzt werden können.
Leichtbauwände sind besonders gut geeignet, um Abwasserrohre in ihnen zu installieren, denn auf der Innenseite können die Leitungen direkt an der Tragekonstruktion mit speziellen Halterungen befestigt werden. Der Einbau des Dämmmaterials folgt dann erst im Anschluss, ebenso wie die Montage der Wandflächen aus Gipskarton- oder Holzplatten.
Um die Rohre im Fußboden oder in der Wand zu verlegen, muss ihr Verlauf zunächst mit zwei Linien aufgezeichnet werden. Dabei ist immer ein wenig Spielraum zu berücksichtigen, der bei kleineren Rohren rund einen Zentimeter betragen sollte.
Vor der Verlegung sollten die Rohre testweise einmal zusammengesteckt werden, um sicherzugehen, dass sie ideal zueinander passen. Danach werden an beiden Seiten die Kanäle für die Rohre mithilfe eines Trennschleifers vorgeschnitten und im Anschluss mit Meißel und Hammer oder einem Bohrhammer herausgeschlagen.
Nun können die Rohre verlegt werden. Mit einem Spültest sind diese dann hinsichtlich ihrer Dichtheit zu prüfen. Sind keine Undichtigkeiten zu bemerken, können die Öffnungen im Fußboden oder in der Wand wieder verputzt werden.
Verlegung von Abwasserrohren im Außenbereich
Geht es darum, Abwasserrohre im Erdreich zu verlegen, müssen diese in einer Tiefe von mindestens 80 bis 100 Zentimeter verlaufen. Falls der Boden an der jeweiligen Stelle einer besonderen Belastung ausgesetzt ist, ist es ratsam, eine Tiefe von mindestens 1,5 Metern zu wählen.
Für die Rohrverlegung ist es nötig, einen Graben auszuheben, in welchem die Rohre mittig verlegt werden können. Zu berücksichtigen ist dabei ein Gefälle von mindestens einem Prozent. Der Untergrund muss erst verdichtet werden, dann wird unten in den Graben eine rund zehn Zentimeter hohe Sandschicht aufgebracht, damit das Abwasserrohr an allen Stellen optimal aufliegt. Im Boden unter dem Abwasserrohr dürfen keine Hohlräume vorhanden sein.
Alle Rohre werden aufwärts verlegt, sodass die Muffen entgegen der Fließrichtung ausgerichtet sind. Wie auch im Innenbereich sollten jegliche Abweichungen 45 Grad aufweisen, Bögen dagegen einen Winkel zwischen 15 und 45 Grad.
Sobald das Rohr richtig positioniert ist, wird der Graben mit Füllsand aufgefüllt und dieser mit einem Handstampfer lagenweise verdichtet – bis 40 Zentimeter unterhalb der Oberfläche. Mit der ausgehobenen Erde kann dann der Rest des Grabens wieder aufgefüllt werden, die ebenfalls lagenweise zu verdichten ist.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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