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Pflanzen

Tropische Früchte im heimischen Garten anpflanzen

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Garten / Pflanzen:  Die Aufzucht von Orangen, Bananen und anderen Südfrüchten wird in Mitteleuropa traditionell bereits seit einigen Jahrhunderten in Orangerien und großen Wintergärten gepflegt. Die exotischen Früchte mit ihren meist süßen Geschmacksrichtungen sind voll von Vitaminen und Mineralien. Durch gezielte Züchtungen sind viele Arten auch bei uns „heimisch“ geworden.

 

Im Interesse der Sache musste bei der Züchtung für unsere Klima- und Wetterverhältnisse auf die besonderen Fähigkeiten der einzelnen Sorten Rücksicht genommen werden. Natürliche Auslese und präzise Selektion sind dafür die Basis gewesen. Frosttoleranz, Trockentoleranz, unterschiedlicher Sonnenbedarf sowie artgerechte Blüh- und Wachstumsrhythmen sind Kriterien, an denen die Züchtungen ausgerichtet werden müssen. Ob die Änderungen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden, zusätzliche Maßnahmen erfordern, wird sich in der Zukunft weisen. Nachstehend werden drei exotische Fruchtsorten vorgestellt, die in unseren heimischen Gärten durchaus ihren Platz gefunden haben.

Cherimoya

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Foto: Forest und Kim Starr / Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung 3.0 nicht portiert“

Herkunft
Die Cherimoya ist eine vermutlich aus Südamerika stammende Pflanze der Gattung Annona. Sie wurde in den Andenstaaten, in einer Höhe zwischen 1500 und 2000m zur Kulturpflanze. Heute ist sie in vielen Ländern mit einem warmen Klima verbreitet.

Form
Es handelt sich um kleine, immergrüne Bäume. Die Blätter sind wechselständig, eiförmig oder elliptisch, 7-15cm lang, bis 10cm breit und an der Unterseite leicht behaart. Im Wintergarten oder im Blumenkübel kann eine Höhe von gut 2m erreicht werden.

Standort
Die Cherimoya braucht einen Standort mit sehr viel Licht und sie liebt eine intensive Sonneneinstrahlung. Die Temperatur sollte nicht unter 12 Grad absinken. Aus dem Winterquartier kann sie bereits im Mai in den Garten, wo sie bis zum September verbleibt.

Pflege
Die Cherimoya benötigt keine intensive Pflege. Sie kann trockene Zeiten gut überstehen, bei zuviel Wasser ist sie aber empfindlich. Die Verwendung von Regenwasser ist günstiger als Leitungswasser. Gedüngt werden muss die Cherimoya maximal einmal monatlich in der Wachstumsphase.

Ernte
Die auch bei Reife grün bleibenden Früchte sind im Spätherbst oder Winter erntereif.

Erdbeerbaum

Herkunft
Der Erdbeerbaum ist eine mediterranes Gehölz aus der Gattung Arbutus. Er ist ein langsam wachsender, dafür aber sehr attraktiver Baum. Mit der Erdbeere hat er allerdings gar nichts zu tun. Den Namen hat die Pflanze aufgrund der rot-orange-farbenen, erdbeerförmigen Früchte. Vielmehr gehört Arbutus zu den Heidekrautgewächsen, ist also botanisch mit unserem Heidekraut, der Erika verwandt.

Der Erdbeerbaum kann eine Höhe von bis zu 10 m erreichen, in Kübeln gezogen verbleibt die sehr robuste und anspruchslose Pflanze meistens bei einer Größe von rund 2 m.

Aussehen
Der Erdbeerbaum hat glockenförmige weiße Blüten, die denen des Heidekrauts ähnlich sehen. Die Blüte erfolgt im Herbst und Winter, die Früchte bilden sich dann im Frühjahr. Das immergrüne Laub mit den gezackten Blättern und auch die rotbraune Rinde erhöht die optische Attraktivität des Erdbeerbaums.

Standort
Der Erdbeerbaum sollt schon ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen mit einem gut durchlässigen mittelschweren Boden als Standort vorfinden. Erdbeerbäume können durchaus ein wenig Schatten vertragen. Auch hinsichtlich der notwendigen Temperaturvoraussetzungen kommt der Erdbeerbaum in unseren Breiten zurecht, denn er verträgt Minustemperaturen bis zu 10° Minus.

Pflege
Während der Wintermonate ist keine Bewässerung erforderlich. Man muss nur darauf achten, dass der Baum feucht bleibt. In der Wachstumsphase ist regelmäßiges, möglichst kalkarmes Gießen angesagt. Kübelpflanzen benötigen dann auch 14 tägig Düngergaben.

Ernte
Die Früchte des Erdbeerbaums sind säuerlich, manchmal auch mehlig. Wenn die Früchte voll ausgereift sind, schmecken sie sehr gut. Die Schale ist fest, das Fruchtfleisch ist gelb und etwas mehlig. Allerdings: Erdbeerbaum-Früchte sind kaum in Supermärkten oder auf dem Wochenmarkt zu finden, denn sie können weder gelagert noch transportiert werden.


Indianerbanane

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Foto: Asklepios-Seeds

Herkunft
Die Indianerbanane gehört botanisch zur Gattung der Rahmapfelgewächse (Annonaceae). Sie stammt aus dem östlichen Nordamerika und ist inzwischen auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent beheimatet. Als altbekannte Indianerfrucht ist sie bei allen Indianervölkern bekannt und wird von diesen Pawpaw (gesprochen "Paupau") genannt.
Die Indianerbanane ist überhaupt keine Banane sondern ähnelt eher einer Papaya mit ihrer grüngelben Schale und dem cremigen gelben Fruchtfleisch. Sie hat große scheibenförmige, braunschwarze Kerne und erinnert geschmacklich an einen tropischen Fruchtcocktail.

Aussehen
Die Indianerbanane kann bis zu acht Metern hoch werden und wirft ihr Laub ab. Das Wachstum ist recht langsam, denn mit maximal 30 cm pro Jahr dauert es natürlich eine geraume Weile bis der Baum seine Höhe erreicht hat. Die länglichen Blätter sind gut 20 cm groß und färben sich im Herbst goldgelb. Die Farben der Blüten reichen von purpur bis rostrot. Sie erscheinen im Mai und gehen dann über in die Früchte, die sich von August bis Oktober bilden.

Aussaat der Indianerbanane
Die Indianerbanane kann gut über Samen herangezogen werden. Nach 4 – 6 Wochen zeigen sich bereits die ersten Pflanzen. Allerdings muss man beachten: Die Indianerbanane ist zweihäusig, das bedeutet, es gibt sowohl männliche als auch weibliche Bäume. Um Früchte zu erhalten ist es somit notwendig, von beiden Geschlechtern einen Baum zu pflanzen.

Standort
Als Standort kommt ein sonniger, aber nicht zu heißer Standort in Frage. Im Winter kann man die Pflanze getrost im Garten belassen, denn sie kann Temperaturen bis zu minus 25 Grad durchaus verkraften. Besondere Ansprüche an den Boden werden von der Indianerbanane nicht gestellt, ein feuchter, lehmiger Boden, der keine Staunässe zulässt, ist bestens geeignet.

Pflege
Die Indianerbanane verträgt keine Trockenheit. Der Boden muss daher immer leicht feucht gehalten werden. Speziell bei der Aufzucht im Pflanzkübel sollte im Sommer bis zu zweimal pro Tag gewässert werden.

Ernte
Mit der Ernte der Indianerbanane sollte man so lange wie möglich warten. Damit die Früchte vollständig ausreifen, braucht die Indianerbanane einen langen, warmen Sommer. Der richtige Erntezeitpunkt der Früchte ist gekommen, wenn sich die Schale ein wenig aufhellt. Dann geben sie auf sanften Druck etwas nach und man kann sie leicht vom Zweig lösen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain