Die Entwicklung der Büromöbel vom Stehpult bis zum modernen Home-Office
Wohnen und Einrichten: Unsere heutigen Büromöbel und die Ausstattungen von Büros bis zum modernen Home-Office haben nichts mehr mit den Anfängen der Büros zu tun. Erste Schreibpulte und Stehpulte waren zwar bereits im Mittelalter bekannt, genossen aber keine große Bedeutung. Geschrieben und gerechnet wurde an Arbeitsplätzen, die auch zu anderen Tätigkeiten wie Essen oder Trinken genutzt wurden.
Die ersten professionellen Büromöbel waren die auch in heutiger Zeit noch bekannten Stehpulte (heute noch gebräuchliche Rednerpulte). Da man dort aber nichts unterbringen konnte, entstanden die ersten einfachen Schreibtische für eine sitzende Tätigkeit. Neben den notwendigen Ablagemöglichkeiten entstanden dort dann auch Schubladen und Unterschränke.
Das Büro in den 1960er und 1970er Jahren
Einhergehend mit der Installation von Bildschirmen und Personal-Computern entwickelten sich die Arbeitsplätze gemäß der neuen Anforderungen in den Jahren 1965 bis 1975 auf einem anderen, neuen Niveau. Erstmalig schenkte man auch den neuesten Erkenntnissen der Ergonomie und der damit im Zusammenhang stehenden Notwendigkeit einer gesundheitsbewussten und gesundheitsschonenden größere Aufmerksamkeit. Das mündete in einfache ergonomische Bürostühle und Tischplatten, die in Höhe und Neigungswinkel verstellbar waren. Bezüglich des Bürostuhles entstand der fahrbare Bürosessel, der mittels fünf Rollelementen äußerst variabel zu nutzen war und auch im heimischen Arbeitszimmer seinen Platz fand.
Erst in den späten 1970er Jahren änderten sich auch die Form und Farbgebungen der Büromöbel.
Der Irrtum über die Einsparung von Papier
Zu Beginn der 1980er Jahre gab es die allgemeine Überzeugung, dass das Büro der Zukunft ein überwiegend papierloses Büro sein würde. Der Computer konnte alles speichern und man konnte auf Knopfdruck alles finden. Aber ebenso wie das Ende des Buches war auch das Ende des papierenen Büros nicht eingeläutet.
Ein Computerbildschirm zeigt oftmals nun mal nur Ausschnitte aus Dokumenten und erlaubt nicht den Überblick über das Groß und Ganze. Außerdem ist der Mensch so angelegt, dass er doch viele Dinge physisch greifbar schwarz auf weiß lesen und sehen kann. Das gipfelt daran, dass in jedem Jahr das Papieraufkommen in der ganzen Welt kontinuierlich steigt.
Das Büro von heute – weniger zentral – mehr Home-Office
Wo früher Schreibmaschine und Farbband zu finden war, stehen heute hochauflösende Laptops oder Bildschirme der Netzwerke mit unglaublichen Rechenressourcen und Bearbeitungsmöglichkeiten. Noch 1990 konnte sich niemand vorstellen, dass die Büromitarbeiter nur rd. 20 Jahre später mittels tragbarer Telefone mit er ganzen Welt vernetzt sein würden und bestimmte Büroarbeiten sogar vom Telefon (Handy - was ist das?) möglich waren. Das bedeutete auch, dass von nun an auf zentrale Büros teilweise verzichtet wurde und sich der Trend zum Home-Office, dass das traditionelle Arbeitszimmer im Einfamilienhaus ablöste, immer weiter entwickeln konnte.
Der Auftrag der Büromöbel von heute
Büromöbel und Büroeinrichtungen sollten vor 100 Jahren und sollen auch heute noch die Büroarbeit vereinfachen und so effizient wie möglich gestalten. Dabei sollen sie die heutigen Erkenntnisse der Ergonometrie und der Belastung bzw. der Entlastung des Körpers Rechnung tragen.
Daher richten sich die Büromöbel und die Büroausstattungen von heute grundsätzlich nach architektonischen und gesundheitsorientierten Kriterien und vereinen Design, Farbgebung und Werkstoff aller Büromöbel und Büroausstattungen in sich.
Ein modernes Büro, ob in einer großen Firma oder zuhause, ist deshalb heute mit allen Anforderungen an Gesundheit, Technik und Design ausgestattet. Die notwendige zu verrichtende Arbeit macht Spaß und gibt so keinen Anlass zur Ermüdung.
Im Übrigen bieten moderne Bürodesigns auch tolle Möglichkeiten, sein Home-Office oder das notwendige Arbeitszimmer im eigenen Haus an das sonstige Mobiliar harmonisch anzupassen.
Hinweis:
Wer sich detailliert über Möbel und Büromöbel im geschichtlichen Sinne informieren möchte, der sollte unbedingt das Hofmobiliendepot in Wien besuchen. Ursprünglich war das Hofmobiliendepot das Möbellager der Habsburger. Heute stellt es mit 165.000 Objekten eine der größten Möbelsammlungen der Welt dar. Gezeigt wird Möbelkultur aus über drei Jahrhunderten.
Quelle: Tipps24-Netzwerk-HR
Foto: Norbert Schollum / pixelio.de