Für den Matratzenkauf sollte man zum Experten gehen
Wohnen und Einrichten / Möbel: Warum empfehlen Schlafexperten für den Kauf eines Bettes oder einer Matratze eine vorherige Beratung? Schließlich wird in der Werbung oft suggeriert, dass man nur ein gut bewertetes oder ein oft verkauftes Modell online bestellen muss, um gut liegen und schlafen zu können.
Die Antwort ist einfach: Die Menschen sind zu verschieden, sodass eine einzige Matratze gar nicht für jeden passend sein kann. Körperliche Unterschiede bei Schulter-, Taillen- und Beckenbreite, beim Körpergewicht oder auch bezüglich der Schlafposition (Bauch, Seite oder Rücken) bestimmen maßgebend die individuellen Anforderungen an die Matratze. Die sind z.B. bei einem großen schweren Mann komplett anders als bei einer kleinen leichten Frau. Schließlich gibt es auch nicht den einen Schuh, der jedem Menschen gleichermaßen gut passt.
Auf die Schlafexperten hören
Bestätigt wird das auch von renommierten Schlafexperten. „Die Menschen sind sehr unterschiedlich, eine Standardlösung ist daher immer problematisch“, meint Professor Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Chefarzt an der Fachklinik Herzogenaurach. So kam erst unlängst eine große Befragung von 8.000 Bettenkäufern zu dem Ergebnis, dass Online-Käufer deutlich schlechter schlafen als Fachgeschäfts-Kunden.
Bei Rückenproblemen ist der Matratzenkauf im Fachgeschäft insbesondere angeraten
Hinzu kommt: Je älter man wird, desto sensibler wird man bezüglich seines Bettes. Normale körperliche Verschleißerscheinungen, steigende Temperatur- und Druckempfindlichkeit sowie vor allem zunehmende Rückenbeschwerden führen dazu, dass sich die Ansprüche an Matratze und Unterfederung zum Teil massiv ändern. Besonders deutlich wird dies nach Bandscheiben-Operationen sowie bei Gleitwirbeln und Arthrose.
Spätestens dann führt kein Weg an einer ausführlichen Beratung bei einem Bettenspezialisten mehr vorbei. Ziel ist es, die Wirbelsäule optimal zu lagern. Erreicht wird dies über ein abgestimmtes Zusammenspiel von Matratze und Lattenrost. Vor allem bei Seitenschläfern mit breiten Schultern reicht die Matratze oft nicht aus. Auch die Höhe des Kissens muss dann berücksichtigt werden, um Nackenschmerzen vorzubeugen. Für die notwendige Beratung nimmt man sich im Bettenfachhandel gerne Zeit, wobei der Kunde oftmals regelrecht vermessen wird.
Quelle: AKZ
Foto: Rummel / akz-o