Eine Trockenmauer im Garten selbst bauen
Garten / Gartengestaltung: Egal ob als Sichtschutz, Begrenzungslinie oder Gestaltungselement im Garten – eine Trockenmauer ist nicht nur ansehnlich, man kann sie auch ohne großen Aufwand selbst bauen. Wie das geht, welche Materialien benötigt werden und worauf man besonders achten muss, erklären wir hier.
Was sind die Vorteile einer Trockenmauer?
Eine Trockenmauer eignet sich hervorragend als Stütze für einen Hang. Da dies im Garten allerdings eher unüblich ist, eignen sie sich hier vor allem als Dekoelement und bieten zusätzlich einen geschützten Lebensraum für Pflanzen und kleine Tiere wie Eidechsen, Mäuse oder Blindschleichen. Zudem wird für die Errichtung einer Trockenmauer kein Mörtel benötigt – sie muss lediglich eine gute Statik besitzen.
Welche Materialien werden benötigt?
Für den Bau einer Trockenmauer eignen sich hauptsächlich Natursteine. Eine gute Wahl sind Steine aus Granit, Kalkstein, Gneis, Quarzgesteine oder auch Sandstein. Natürlich kann man bereits vorhandene Steine aus einem Steinbruch nach Hause transportieren. Das ist zwar preiswert, erfordert allerdings starke Arme und Mehrarbeit.
Mittlerweile haben sich allerdings viele Betriebe im Bereich Garten- und Landschaftsbau auf den Vertrieb von Natursteinen spezialisiert. Die Preise variieren je nach Art des Gesteins. Die Kosten belaufen sich jedoch auf rund 64 Euro pro 5 m². Beispielsweise bietet Schicker Mineral eine breite Auswahl an Natursteinen an, die explizit für den Bau von Trockenmauern geeignet sind.
Diese Materialien werden für den Bau einer Trockenmauer (2 m × 1 m) benötigt:
1. ca. 1 Tonne Natursteine
2. Pflöcke und Schnur
3. Hammer
4. Wasserwaage
5. Spaten
6. Schaufel
7. Hacke
8. Rüttelstampfer oder Stampffuß
9. kleine Steine, Kies oder lehmiger Sand
Wie wird eine Trockenmauer gebaut?
Sind alle Materialien und Werkzeuge vorhanden, kann es auch schon losgehen. Folgende Dinge sollten beim Bau der Trockenmauer beachtet werden, damit sie stabil und langlebig ist.
Muss ein Fundament errichtet werden – Wenn ja, wie?
Ob ein Fundament benötigt wird, hängt in der Regel von der Beschaffenheit des Bodens, der vorgesehenen Mauerhöhe sowie Mauerstärke ab. Ein Betonfundament ist nicht zwingend erforderlich, es sollte aber ein mindestens 40 cm tiefer Graben ausgehoben werden. Sollte der Untergrund sehr weich und locker sein, so empfiehlt es sich, einen tieferen Graben vorzubereiten.
Grundsätzlich gilt, dass die Breite der Mauer nicht mehr als ein Drittel der Höhe betragen darf. Dementsprechend muss auch das Fundament ausgehoben werden.
Schritt 1
Bevor man mit der Errichtung des Fundaments beginnt, sollte man mit Hilfe von Pflöcken und Schnur den Mauergrundriss abstecken. Hierfür einfach die Pflöcke als Eckpfeiler nutzen und anschließend die Schnur um die Holzstäbe spannen. Schließlich sollten im Voraus die Steine nach Größe und Form sortiert werden.
Schritt 2
Nun kann das Fundament in der entsprechenden Länge und Breite des Grundrisses 40 cm tief ausgehoben werden. Die Grube wird anschließend bis 10 cm unter den Rand mit Kies befüllt und mit dem Rüttelstampfer oder dem Stampffuß komprimiert.
Schritt 3
Um eine massive Basis zu schaffen, sollten die schwersten und größten Steine für die unterste Reihe verwendet werden. Ob die Steine regelmäßig geformt sind oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Sie sollten jedoch so angeordnet werden, dass die flache Seite nach oben zeigt und ein etwaiges Gefälle im Mauerinneren liegt, um die Statik nicht zu gefährden. Die Zwischenräume der unteren Steinreihen sollten zur Entwässerung mit Kies oder kleinen Steinen ausgefüllt werden.
Schritt 4
Für die zweite Reihe der Trockenmauer sollte man ebenfalls die größten Steine verwenden.
Um eine gute Stabilität zu erreichen, sollten von nun an Kreuzfugen vermieden werden und stattdessen jeweils ein Stein über die Stoßfuge der unteren Reihe gesetzt werden. Die vertikalen Fugen sollten hierbei übereinander liegen und nicht in einer Linie verlaufen. Zudem sollten die Steine nach Möglichkeit nicht hochkant verbaut werden.
Um eine ästhetische Optik zu erhalten, sollte jeweils die schönste Seite der Steine nach außen zeigen.
Am besten wird bei jeder Schicht mit der Wasserwaage überprüft, ob sie ungefähr gerade sind. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Steine ineinander verhaken und nicht wackeln. Sollte dies doch der Fall sein, so kann man die Steine mit dem Hammer bearbeiten oder man verkeilt sie im Inneren der Mauer mit kleineren Steinen.
Schritt 5
Um Stabilität zu garantieren, sollten am besten in jede zweite Schicht längere Steine eingefügt werden. Diese sollten mit der längsten Seite rechtwinklig zur Mauerkante ausgerichtet sein. Sie werden „Binder” genannt, da sie sie beiden Mauerseiten miteinander verbinden.
Die Ecken und Kanten der Trockenmauer sollten aus den flachsten, größten und längsten Steinen bestehen. Im Idealfall sollten die Binder auf beiden Seiten der Mauer verlaufen.
Schritt 6
Um die Arbeit abzuschließen, verwendet man für die letzte Schicht die schönsten Steine. Diese können somit als Sitzgelegenheit dienen und geben der Mauer eine gewisse Ästhetik. Wer mag, kann die Trockenmauer abschließend noch bepflanzen oder dekorieren.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / anaterate
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